Klassische Homöopathie

Zur Geschichte

Der deutsche Arzt Samuel Hahnemann (1755-1843) entwickelte eine sanfte Heilmethode die seinen Patienten schnell und sicher helfen sollte.

 

1810 veröffentlicht Hahnemann das Organon der Heilkunst (Grundlagenwerk der Homöopathie, in folgenden Jahren wurde es weiter überarbeitet
1811: Arzneimittellehre (Ergebnisse der Prüfung an Gesunden)
1811-1821: Hahnemann lehrte als Professor an der Universität in Leipzig, dort wurde er der Begründer der Homöopathie

 


Grundprinzipien der Homöopathie

Anamnese

Das bedeutet die genaue Erfassung der Symptome einer Krankheit eines Tieres


Ähnlichkeitsregel

Sie heißt Similia Similibus currentur (Ähnliches wird mit Ähnlichem geheilt) und bedeutet; daß der Therapeut die Symptome, die er beim kranken Tier findet, mit den für ein Arzneimittel beschriebenen Symptomen, in Übereinstimmung  bringt.  Die Symptome sollten möglichst deckungsgleich sein.


Arzneimittelbild

Eine Sammlung von beobachteten Symptomen, die bei der Verabreichung, des entsprechenden Mittels, an Gesunden hervorgerufen werden. Es entspricht dem Krankheitsbild des Patienten.


Potenzierung

In Paragraph 128 Organon legt Hahnemann das Prinzip der Potenzierung dar. Er schreibt, daß die Erfahrung gezeigt hat, daß die Arzneien in ihrem Rohzustand, nicht die gleiche Wirkung zeigen, wie im potenzierten Zustand. Potenzierte Arzneimittel sind in Abhängigkeit von der Potenz wirksamer, haben ein anderes Wirkungsbild oder wirken konträr. Potenzierung beinhaltet sowohl Verdünnung als auch Reiben und Schütteln. Die genaue Methodik ist heutzutage für Deutschland im Homöopathischen Arzneibuch (HAB) festgelegt.


Krankheit aus Sicht der Homöopathie

Die Homöopathie ist eine Regulationstherapie. Das heißt, sie versucht regulierend in die Körperprozesse einzugreifen, die Ursache einer Erkrankung zu finden und nicht nur die Symptome zu behandeln. Daher wird in der Homöopathie nicht die Krankheit allein betrachtet, sondern auch der Patient berücksichtigt und wie es zur Erkrankung kam. Ist der Patient alt oder jung, wie äußert sich seine Erkrankung, wann wird sie besser oder schlechter. Im Unterschied zur Schulmedizin, gibt es in der Homöopathie kaum ein Mittel, das auf jeden Patienten mit der gleichen Erkrankung paßt. Denn obwohl auf den ersten Blick die gleiche Erkrankung vorliegt, sind die Symptome bei jedem anders. Die Individualität des Patienten,  wird mit der Individualität seiner Erkrankung in Deckung gebracht. Daher kommt auch der Name Homöopathie, er setzt sich aus den griechischen Wörtern homoios (=gleich) und pathos (=Leiden) zusammen. Die Gesamtheit aller Symptome,  die durch die Arznei erzeugt werden (das Arzneimittelbild), soll möglichst vollständig den Symptomen des Kranken entsprechen.

Einsatzgebiete für Homöopathie

Augen, Ohren, Mundhöhle, Atemwege, Herz- und Kreislaufbeschwerden, Verdauungsbereich, Harnapparat, Erkrankungen der Geschlechtsorgane, Bewegungsapparat, Erkrankungen des Nervensystems, psychische Probleme

Grenzen der Homöopathie

Der Körper kann das innere Gleichgewicht nicht mehr herstellen, wenn er zu stark geschwächt ist.  Allerdings kann auch bei starker Schädigung des Gesamtorganismus ( z. B. Diabetes) , die  Homöopathie unterstützend wirken.  Manche Erkrankungen können nur chirurgisch behandelt werden,  im Anschluß ist sie aber einsetzbar,  um die Heilung zu fördern. Ein wichtiger Faktor sind Fütterungs- und Haltungsbedingungen, sowie Streß, daduch wird die Heilung behindert.  

Erstverschlimmerung oder Erstreaktion

Das Allgemeinbefinden darf sich während dieser Zeit nicht verschlechtern.  Nach kurzer Zeit muß eine Besserung der Symptome eintreten, dann ist mit einer Heilung zu rechnen.

Meine Ausarbeitungsschritte bis zur Empfehlung des Homöopathikums

1. Schritt

Gründliche Anamnese ( Untersuchung des Tieres und ausführliche Befragung des Tierbesitzers).

  • Causa: Gibt es eventuell eine Ursache der Erkrankung, zum Beispiel eine Infektion, Trauma, ist es eine Folge von Durchnässung oder Überanstrengung, ist es ein psychisches Trauma (Kummer, Angst, Ärger)
  • Allgemeinsymptome: Unverträglichkeiten ( Nahrungsmittel, Hitze, Kälte), schlaffes Bindegewebe, diverse Abneigungen oder Verlangen 
  • Lokalsymptome: zum Beispiel: Aufgekrümmter Rücken, gespannte Bauchdecke, eitriger u. nässender Hautausschlag, Nasenausfluß u.s.w.
  • Verhaltenssymptome: Wie treten die Symptome auf ( ist das Tier hysterisch, möchte es allein sein oder zeigt es aggressives Verhalten)
  • Modalitäten: Dadurch werden die Umstände beschrieben ( wann, warum und wie treten die Symptome auf). Eine Verschlechterung tritt wann und wodurch auf, welche Umstände verbessern die Beschwerden.  (Tageszeit, Klima, Wetterwechsel, treten die Beschwerden in bestimmten Abständen auf).
  • Seitensymptome: Welche Körperseite ist betroffen, und an welcher Stelle
  • Paradoxe Symptome: Scheinbar widersprüchliche Symptome( feste Nahrung wird leichter abgeschluckt, als Flüssigkeiten)

2. Schritt

Das genaue Ausarbeiten von einem homöopathischen Mittel, mithilfe des Repertoriums (indem alle wichtigen Symptome zusammengetragen werden und eine Wertigkeit ausgearbeitet wird).  Die Mittel, die in eine engere Wahl fallen werden anhand der Materia Medica (Sammlung aller homöopathischen Mittel) verglichen und das homöopatische Mittel herausgesucht,  was genau die Symptome des erkrankten Tieres aufweist. Die Ausarbeitung fertigt der Tierheilpraktiker allein an.


3. Schritt

Besprechung der Ausarbeitung mit dem Tierbesitzer und Empfehlung des homöopathischen Mittels, sowie der passenden Potenz (es gibt Unterschiede bei akuten und chronischen Erkrankungen, oder wenn es die Psyche betrifft).


4. Schritt

Engmaschige Kontrolle über die Wirkung des Homöopatikums, das Befinden des Tieres, durch telefonische Rücksprachen, oder falls erforderlich mit erneutem Hausbesuch.