Phytotherapie

Zur Geschichte:

Phytotherapie gehört zu den ältesten medizinischen Therapien und ist auf allen Kontinenten und allen Kulturen beheimatet. Belege für die Verwendung von Heilpflanzen lassen sich in allen Hochkulturen der Frühzeit finden, in Ägypten, Mesopotamien, China und Indien. Im 5. Jahrhundert v. Chr. gab der berühmte griechische Arzt Hippokrates in seiner Schriftsammlung Corpus hippocraticum genaue Anleitung für die Verwendung pflanzlicher Heilmittel z. B. von Zwiebel, Eiche, Bilsenkraut, Knabenkraut, weiße Nieswurz.

Zu Beginn des Mittelalters waren die Klöster Orte des medizinischen Wissens und zugleich Hort der Heilkunde und Heilpflanzen. Bekannt ist auch Hildegard von Bingen, Äbtissin bei den Benediktinerinnen. Ihre Werke sind Physica und Causae et Curae. Allein in der Physica sind 230 Pflanzen, sowie 63 Bäume beschrieben.

Im 16. und 17. Jahrhundert untersuchten zunehmend Apotheker gewisse Inhaltsstoffe und führten Prüfungen nach den Vorschriften der Arzneibücher auf Qualität, Verunreinigungen und Verfälschungen durch. 

Ab Mitte des 20 Jahrhundert wurde die Phytotherapie in den Hintergrund gedrängt durch die Entwicklung der modernen, chemisch, synthetischen Arzneimitteln.  Sebastian Kneipp und Johann Künzli setzten mit Heilpflanzenwissen neue Impulse. Der Arzt Dr. Rudolf Fritz Weiß stellt die Heilpflanzenkunde auf eine wissenschaftliche Basis. Es wurde der erste Lehrstuhl für Phytotherapie gegründet. Dadurch war dieser Bereich in der Schulmedizin auch anerkannt. Sein Lehrbuch der Phytotherapie,  ist eines der wichtigsten Standardwerke der Phytotherapie.

Was bedeutet Phytotherapie?

Heilung, Linderung und Vorbeugung von Krankheiten bis hin zu Befindensstörungen durch Arzneipflanzen, Pflanzenteile oder pflanzliche Bestandteile und deren Zubereitungen (sinngemäß besitzt diese Definition im gesamten Bereich der EU Gültigkeit).

Phytopharmaka:

Sie unterliegen den Anforderungen des Arzneimittelgesetzes hinsichtlich Qualität, Wirksamkeit u. Bedenklichkeit. Sie bedürfen vor einer Zulassung wie alle anderen Arzneimittel erst der Genehmigung durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. 

 

Heilpflanzen können auf sanfte Weise Krankheiten und  Schmerzen lindern und  zur Gesunderhaltung beitragen. Man kann auch zur Vorbeugung oder als Kur Heilkräuter verabreichen, damit eine Krankheit nicht entsteht. Durch Phytotherapie kann auch das Immunsystem gestärkt werden.

Behandlungsplan

Bei dem Behandlungsplan, den ich Ihnen erstelle,  werden alle Besonderheiten der Tierarten berücksichtigt.

 

Beim Hund, der auch primär ein Fleischfresser ist, sollten Kräuter sehr fein geschnitten und getrocknete Kräuter gemahlen sein.  Die Dosis muß täglich schrittweise erhöht werden, bis man die normale Tagesdosis gibt.

 

Besondere Vorsicht ist bei Katzen geboten, da ihnen ein Enzym in der Leber zur Entgiftung fehlt.  Ätherische Öle, alkoholische Zubereitungen, phenolhaltige Pflanzenstoffe, dazu gehören auch Flavonoide können nicht ausreichend abgebaut werden. Sowohl die Leber und die Nieren können Schaden nehmen. Bei Ihnen ist die Phytotherapie nur eingeschränkt anwendbar.

 

Kaninchen und Meerschweinchen müssen an Grünfutter erst langsam gewöhnt werden, denn sonst können Bauchschmerzen und ein Blähbauch die Folge sein.  In einem gewissen Zeitraum wird schrittweise die Kräuterdosis erhöht. Außerdem besteht ein Unterschied in der Dosierung bei frischen oder getrockneten Heilkräutern. 

Anwendungsgebiete der Phytotherapie

Atemwege, Herz- und Kreislauf, Verdauungsorgane, Harnwege, Geburtshilfe, Bewegungsapparat, Haut, Wundversorgung, Parasiten, psychische Probleme